20%! 35%! 80%! Oder wie Sie ein gutes CBD-Öl erkennen.

Hört sich für uns ein bisschen wie „Gewinne Gewinne Gewinne“ auf dem Hamburger Dom an.

Worüber sprechen wir hier? Über die Prozentangaben bei CBD-Ölen.

Leider ist dies oftmals ein fehlerbehaftetes Indiz für die Qualität, aber es liegt in unserer Natur zu glauben, dass viel (hohe Prozente) auch viel bringt.

Warum ist das so?

Hier kann man in zwei Problembereiche unterteilen.

Es gibt viele schwarze Schafe, die Ihnen einfach nur eine Hanfsamenöl verkaufen. Also ein Öl, ohne medizinische Wirkung. Hier beziehen sich die Prozentangaben gerne auf den Gesamtanteil an Hanfsamenöl im Produkt. Also vielleicht eine Mischung aus 80% Hanfsamenöl und 20% Kokosöl. Schon haben Sie ein 80%-Öl! Wer hier nicht zuschlägt…

Natürlich. Jeder, der sich nur halbwegs mit CBD-Ölen auskennt weiß, dass 80% völliger Quatsch sind. Aber warum nicht ein Verhältnis von 1 zu 9 Prozent? Also ein 10% Öl. Klingt schon glaubwürdiger oder? Die Gauner sind hier äußerst kreativ.

Was sollten wir uns merken?

Fragen Sie sich immer, was in dem Öl drin ist. Ein Trägermedium wie Hanfsamenöl ist grundsätzlich notwendig, weil darin das CBD-haltige Hanfextrakt (oder kristallenes CBD) gelöst wird. Aber wenn dieses Hanfextrakt nicht vorhanden ist, dann ist es einfach nur ein Küchenöl.

Ein solches Küchenöl bekommen Sie für ca. 10€ pro Liter. Also wäre das für Sie vermutlich nicht der beste Deal.

Kommen wir nun zu Produkten, die wirklich CBD enthalten. Glücklicherweise gibt es diese durchaus.

Hier ist die Annahme, dass mehr Prozente immer besser sind, aber ein ähnlicher Trugschluss.

Jetzt verstehen Sie nur noch Bahnhof? Ich versuche es ein wenig zu bereinigen. Vergessen Sie den ersten Abschnitt. Dort geht es um Betrüger und Sie wissen jetzt ja, dass immer Trägermedium (Hanfsamenöl) plus Wirkstoff (Hanfextrakt) das sind, was Sie möchten.

Aber Prozent ist nun mal nicht gleich Wirkung. Prozente sind schon die Maßeinheit für ein CBD-Öl. So hat ein 5% Öl also 5% CBD, was bei 10 Millilitern ca. 500 Milligramm entspricht. Bei einem 10% Öl wären es also 1000 Milligramm und bei einem 20% Öl sage und schreibe 2000 Milligramm!

Nun ist es aber sehr wahrscheinlich, dass ein 5% Öl eine weitaus bessere Wirkung hat, als ein 20% Öl.

Wie kann das sein?

Das ist recht einfach erklärt. Ein 20% Öl ist oftmals ein Isolat und das 5% Öl sehr wahrscheinlich ein Vollspektrumöl. Vollspektrum ist immer leistungsstärker als ein Isolat.

Warum ist das so?

CBD ist ein Cannabinoid. Es gibt viele Cannabinoide in der weiblichen Hanfpflanze (im Harz der Pflanze. Nicht in den Samen!). Zum Beispiel CBD, CBG, CBN, CBC und THC. Um nur einen winzigen Bruchteil zu nennen. Diese Cannabinoide haben alle für sich einen Nutzen, verstärken sich aber auch gegenseitig. Hinzu kommen aber noch die Terpene. Sozusagen Aromen der weiblichen Hanfpflanze, um es mal ganz einfach auszudrücken. Diese Aromen wirken ebenfalls auf uns und das auch sehr positiv. In Verbindung mit den Cannabinoiden entfalten sie aber erst richtig Ihr Potenzial, denn sie verstärken die Wirksamkeit der Cannabinoide und umgekehrt.

Die Summe hieraus ist ein leistungsstarkes Öl, das gar nicht so hohe Anteile an CBD benötigt.

Natürliche Vollspektrumöle kann man mit einem CBD-Anteil bis ungefähr 10% herstellen. Diese Stärke ist aber nur bei einem Bruchteil aller Anwender und Anwenderinnen notwendig.

5-10% Prozent sind also ein natürliches Spektrum und immer ausreichend.

Wir haben nun unser Vollextrakt mit 5 oder 10 Prozent CBD. Hier muss man aber weiter unterscheiden in das wirkliche Vollspektrum oder das Breitspektrum. Das Breitspektrum wurde sozusagen etwas im Profil geglättet. Man hat den THC Gehalt gegen 0% gebracht und damit aber auch alle anderen Cannabinoide und Terpene Ihres natürlichen Profils beraubt.

Dies resultiert aus einer unklaren Rechtslage, wegen der man zur Sicherheit den THC-Anteil eliminiert. Das muss aber gar nicht so sein und ist auch nicht sonderlich schlau, weil auch THC einen Teil zu der Wirkung beiträgt.  Und bis zu einem Anteil von 0,2% ist es -je nach Dosierungsempfehlung, auch völlig legal.

Lassen wir diese beiden Öle (Voll- und Breitspektrum) mal zusammen gegen das sogenannte Isolat antreten.

Ab 15% fangen dann Öle an, die entweder künstlich mit CBD angereichert wurden, oder aber nur einfache Isolate sind.

Hier kommen wir zu dem Punkt, warum ein 5% Öl oftmals um Längen wirkungsvoller ist, als ein 20% Öl.

Das Isolat enthält nur CBD. Entweder synthetisches (nicht natürlich) oder kristallines (chemisch isoliert). Wenn Sie aufmerksam gelesen haben, dann macht es jetzt „klick“.

Es fehlen also alle anderen Cannabinoide und Terpene, was die Wirksamkeit massiv reduziert. Und somit kann es sehr gut sein, dass ein 5% Öl um ein Vielfaches leistungsstärker ist, als ein 20% Öl.

 Und wie erkennt man das jetzt?

Durch die Kombination der Merkmale Geschmack, Aussehen und dem Analysebericht der Cannabinoide.

Das Vollspektrum-Öl ist sehr dunkel und bitter und der Analysebericht enthält in der Regel CBD, CBN, CBG, CBC und THC. Der THC-Anteil liegt bei ungefähr 0,05 bis 0,2%.

Das Breitspektrum-Öl ist etwas heller (leicht goldig) und wesentlich milder. Der Analysebericht enthält ebenfalls alle oben genannten Cannabinoide, aber ihr Anteil fällt ggf. etwas geringer aus. Der THC-Anteil liegt bei ungefähr 0,0 bis 0,005%.

Ein Isolat ist sehr hell und teilweise geschmacksneutral. Vermutlich gibt es keinen Analysebericht und wenn, dann ist nur CBD aufgeführt.
Hier können Sie aber leider auch einer Täuschung zum Opfer fallen.
Wie anfänglich erwähnt, löst man den Wirkstoff in einem Träger. Bei einem Kokosöl wäre der Geschmack fast neutral und die Färbung sehr klar. Bei einem Hanfsamenöl als Träger ist die Färbung wesentlich dunkler und auch der Geschmack ist wesentlich herber.

Man könnte dieses Isolat also mit einem Breitspektrum-Öl verwechseln. Hier müsste man also auf den Analysebericht vertrauen.

Eine ganz fiese Nummer wäre dann ein vermeintliches Vollspektrum-Öl, welches alle Cannabinoide und Terpene enthält, diese aber künstlich erzeugt und dem Träger hinzugefügt wurden. Dieses Öl wird niemals die äußerliche Beschaffenheit eines Vollspektrum-Öls besitzen, aber eventuell die eines Breitspektrum-Öls.

Lassen Sie uns ein Fazit bilden.

Entweder vertrauen Sie auf ein sehr dunkles Öl mit bitterem Geschmack und einem glaubhaften Analysebericht oder Sie greifen zu einem zertifizierten Bio-Produkt.

Nach der ÖKO-Verordnung sind künstliche Zusätze nämlich untersagt. Ist das Öl dann noch sehr dunkel und bitter, so haben Sie ein leistungsstarkes Vollspektrum-Öl gefunden.

Ich hoffe, dass Ihnen dieser Beitrag dabei hilft, ein ehrliches und gutes Produkt zu finden.

 

Herzliche Grüße aus Hamburg

Morten Walter

 

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